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Yamadori - my way

 
 

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Als ich 1984 mit Bonsai in Berührung kam, stieß ich sehr schnell auf das Erstlingsbuch von PIUS NOTTER. Ich denke,es erging mir damals wie so vielen: Ich war baff! Da führte ein Schweizer vor, wie man jahrhundertealte Bäumchen in der Natur sammelt und sie aus ihrem Vergissmeinnichtdasein holt. Wie von Zauberhand verwandelten sich da 'Baumkrüppel' in 'Baumskulpturen'.

Das Feuer war entfacht! Nüchtern betrachtet hatte ich solche 'Kretins' ja schon gesehen, ganz oben an der Baumgrenze wuchsen sie, oft nicht höher als eine Handspanne. In der Folgezeit kombinierte ich das Schitourengehen mit dem Sammeln dieser Baumzwerge. Die Jahreszeit war geradezu ideal: Mai/Juni begannen sie in dieser Region auszutreiben.

So, nun war also nicht nur eine genussreiche Abfahrt das Ziel des beschwerlichen Anstieges, sondern es begleitete mich so mancher Baum auf meiner Abfahrt ins Tal. Zu dieser Zeit waren es vorwiegend Lärchen, die mir den Linksschwung nicht so richtig gelingen ließen.

Die Anwuchserfolge waren gut - ich hätte also so weitermachen können - nur kam mir eines Tages ein Bild eines Fichtenfindlings von CHASE ROSADE unter die Augen. Dieser Baum sprengte förmlich alle Dimensionen. Solch einen Baum zu gestalten war nun keine Uhrmacherarbeit mehr, da brauchte es wohl die 'Pratze' eines Bildhauers.

Eines war klar: Bäume dieser Kategorie würde ich an Extremstandorten nicht finden, da brauchte ich 'fettere Jagdgründe'. Ich musste weiter nach unten, brauchte einen größeren Rucksack und eine entsprechende Portion Finderglück. Das hieß aber auch: Ab nun würden die Schier immer öfter im Keller bleiben müssen.

Nach anfänglicher Skepsis fand ich sie auch, die nicht ganz handlichen Exemplare - der Misserfolg ließ allerdings auch nicht lange auf sich warten. Eine Zeit lang zweifelte ich an der Möglichkeit, solche 'Riesendinger' auch weiterbringen zu können. Heute im Rückblick ist mir klar, welchen Fehler ich damals beging: Es lag nicht an der Ausgrabtechnik, die hat sich nicht verändert. Es war einfach eine ungeschickte Baumauswahl. Von manchen Bäumen muss man - und es sind oft nicht die reizlosesten - die Finger lassen. Kein noch so großer Pflegeaufwand wird die fehlende Wurzelmasse ersetzen können.

Wenn es mir heute gelingt, mit einer relativ geringen Ausfallsquote zu arbeiten, dann ist das einzig und allein auf die Tatsache einer selektiven Wahl zurückzuführen. Die Standortbedingungen sind maßgebend, sie prägen das Wurzelbild, sie entscheiden, ob der Baum eine Chance hat anzuwachsen.